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Ansprechpartner/ -innen Nicole Amir
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Projekt Elternschaft Lernen

Wie stelle ich mir meine Zukunft vor? Möchte ich eine Familie gründen? Wenn ja, wann? Wie möchte ich mein Familienleben gestalten, wie Partnerschaft leben? Welche Werte sind mir für das Aufwachsen und Erziehen meiner Kinder wichtig? Was bedeutet es, Eltern zu sein, Verantwortung zu tragen? Wie kann Familienplanung für mich aussehen?

Mit diesen und ähnlichen Fragen setzen sich Teenager und junge Erwachsene früher oder später auseinander. Grundidee des Projektes „Ellen“ ist es, die jungen Menschen bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Lebensplanung in Bezug auf Partnerschaft, Wunsch nach Familie und Elternschaft zu unterstützen. Ziel ist es, mit den Jugendlichen erste Ideen von ihrer eigenen Zukunft in Bezug auf Familienplanung zu entwickeln. Sie sollen angeregt werden, ihre Handlungsmuster zu reflektieren und ihren Visionen von der eigenen Zukunft anzupassen. Hierzu gehört auch ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Thema Sexualität.

Um Elternschaft, den Alltag mit einem Säugling, erlebbar zu machen, werden „Babybedenkzeit-Puppen“ eingesetzt. Diese Puppen sind realistische Säuglingssimulatoren. In Aussehen, Gewicht und Größe sind sie detailgetreu einem Neugeborenen nachempfunden. Sie zeigen reale Bedürfnisse durch Schreien oder Nörgeln und möchten entsprechend gefüttert und gewickelt werden oder brauchen einfach nur Zuwendung.

Im Rahmen des Projektes haben die Jugendlichen die Möglichkeit, einige Tage mit ihrem „eigenen Baby“ zu erleben.    Vorab wird das Thema Versorgung eines Säuglings theoretisch erarbeitet. Auch Themen wie Vermeidung von Schädigungen des Ungeborenen durch verantwortungsbewusstes Verhalten in der Schwangerschaft, zum Beispiel bezogen auf Alkohol- und Drogenkonsum, werden besprochen.

Die Puppen sind so programmiert, dass sie in Häufigkeit und Intensität Bedürfnisse wie ein neugeborenes Kind zeigen. Die Versorgung des „Babys“ durch die Jugendlichen wird von einem Computer aufgezeichnet. Auch eventuelle Misshandlungen wie Schütteln sind ablesbar. Abschließend werden die Tage mit dem „Baby“ gemeinsam mit den Jugendlichen reflektiert. Durch die Zeit mit den Babypuppen spüren die Jugendlichen psychisch und physisch die vielfältigen Anforderungen, die an junge Eltern gestellt sind. Diese Erfahrungen können dazu beitragen, kompetente Entscheidungen bezüglich einer Familienplanung zu treffen und das eigene Verhalten entsprechend anzupassen.

Dieses Projekt wird seit 2005 angeboten und ist im Rahmen der sexualpädagogischen Präventionsarbeit in der Stadt Krefeld verortet.